Es ist schon sehr interessant und gleichfalls verwunderlich, so Karlheinz Wamser Kreistagsabgeordneter der Freien Wählergemeinschaft Kreis Groß-Gerau zum Bericht „Warten auf Prüfungstermine“ für Prüfungstermine. Natürlich ist Corona ein dankbares Opfer für bereits seit Jahren bekannte Personalprobleme der Kreisverwaltung. Hat die Kreisverwaltung nicht schon seit Jahren massive Probleme bei den Zulassungsstellen?
Und jetzt völlig „unerwartet“ auch Personalnotstand in der Führerscheinstelle!
Wenn man den Zeitungsbericht vom 9.10. aufmerksam liest, ist festzustellen, dass lediglich eine Fachkraft seit Juni fehlt. Diese Stelle konnte zum September wieder besetzt werden. Wegen einer fehlenden Kraft Wartezeiten von mehreren Wochen! Das kann es doch nicht sein, so Wamser. Für uns der Freien Wählergemeinschaft ist das ein Armutszeugnis. Wohl gemerkt, dies ist keine Kritik an den Mitarbeiter/innen der Kreisverwaltung.
Hierfür ist einzig und allein die Verwaltungsspitze verantwortlich, so Wamser.
Hier muss sich, nach Ansicht der Freien Wählergemeinschaft, die Verwaltung die Frage gefallen lassen: Wo werden die Mitarbeiter/innen eingesetzt die von der Kreisklinik übernommen wurden? Es handelt sich hier um rd. 70 Mitarbeiter, die den Kreis mit Personalkosten von rd. 3,5 Mio. belastet. Gemäß Aussage des Landrates wurden rd. die Hälfte also ca. 35 Mitarbeiter dem Gesundheitsamt zugeführt. Wo werden die restlichen Mitarbeiter „verwaltet“? so Wamser.
Wir die Freie Wählergemeinschaft sehen den Kreis und dessen Verwaltung als Dienstleister der Kreisbewohner. Davon ist der Kreis allerdings weit entfernt. Uns liegt Schriftverkehr von Bürgern vor, in dem sie nach der Bearbeitung z. B. von Führerscheinanträgen nachfragen. Eingang des Antrages am 10.07. (bestätigt vom Kreis), Antwort am 29.09. mit dem Vermerk: Bearbeitungszeit mindestens 12 – 14 Wochen.
Weiterer Schriftverkehr von Fahrschulen zeigen auf, dass die Bearbeitung von Führerscheinanträgen in Nachbarkreisen viel schneller bearbeitet werden und dadurch Fahrschüler zu Fahrschulen in den Nachbarkreisen ausweichen. Das ganze in einer Zeit nachdem die Fahrschulen durch die Coronamassnahmen keine bzw nur sehr begrenzte Fahrstunden durchführen konnten. Verluste im mittleren fünfstelligen Beträgen sind da leider keine Ausnahme.
Karlheinz Wamser (KOMBI), Groß-Gerauer Echo – 09.10.2020